Forschungsbericht 2015
Liebe Leserinnen und Leser, der Ihnen vorliegende Forschungsbericht 2015 der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) erscheint im Vergleich zu den Vorjahren in aktualisiertem Format. Damit setzen wir die gültige Transparenzrichtlinie des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) um. Unser Forschungsbericht hatte schon immer die Funktion, die zentrale Forderung der Transparenzrichtlinie zu erfüllen: „Alle Hochschulen stellen Transparenz darüber her, wer in wessen Auftrag mit welcher Fragestellung forscht.“[1] Diese Transparenz trägt wesentlich dazu bei, dass die Universitäten ihren Auftrag der aktiven Wissenschaft im Geist der Freiheit, Unabhängigkeit und gesellschaftlichen Verantwortung umsetzen. Im Vergleich zu den Vorjahren beruhen die redaktionellen Anpassungen im Wesentlichen auf dem Einhalten der mit dem MWK vereinbarten Stichtagregelung, grundlegende Daten für alle zum 1.12.2015 laufenden drittmittelfinanzierten Projekte vorzulegen. Somit finden Sie im Folgenden eine Aufstellung sämtlicherüber wirtschaftliche oder nicht-wirtschaftliche Drittmittel geförderten, nicht-klinischen und klinischen Projekte bzw. Studien unserer medizinischen Universität. Zudem finden Sie pro Abteilung bis zu fünf weitere aus intramuralen Ressourcen finanzierte Projekte, die zum vereinbarten Stichtag nicht mehr oder noch nicht eine Förderung durch Dritte erfahren haben. Damit schafft unser Forschungsbericht neben der gesellschaftlich relevanten Transparenz eine umfassende Ressource für die innere und äußere Vernetzung unserer Wissenschaft. Die MHH legt diesen Bericht unter bemerkenswerten, teils sehr schwierigen Rahmenbedingungen vor. Während sie im aktuellen Förderatlas der DFG anhand der Drittmittelförderung der Jahre 2011-2013 den nationalen Spitzenplatz im Fach Medizin allgemein und dem Teilgebiet Mikrobiologie, Virologie und Immunologie einnimmt, leiden Klinik und Forschung erheblich unter der systematischen Unterfinanzierung der universitären Krankenversorgung. Hiervon ist die MHH besonders betroffen, da sie auch bezüglich des durchschnittlichen Fallschwergrads unter den Spitzeneinrichtungen der deutschen Universitätsmedizin rangiert. Aufgrund der zahlenorientierten Steigerungslogik des Fallpauschalensystems müssen in immer kürzeren Zeiteinheiten anspruchsvollste klinische Leistungen erbracht werden, die hier wie anderenorts zunehmend zu Lasten der Qualität und Innovation - und damit der Forschung - gehen. Dem können wir, solange keine grundlegende Besserung des Vergütungssystems in Sicht ist, nur durch vertiefte Motivation und gezielte Prozessoptimierungen begegnen. Der Forschungsbericht ist eine Quelle der Motivation, und er hilft auch, Prozesse zu optimieren. Die hier in kurzen Worten und Zahlen aufgelisteten Projekte spiegeln den Entdeckergeist und das Herzblut der über 2.000 Ärztinnen, Ärzte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, direkte und indirekte Leistungen der vielen anderen Berufsgruppen unserer Hochschule und Klinik und auch viele wichtige Beiträge der über 3.400 Studierenden unseres Campus wider. Hinzu kommen ungezählte Interaktionen mit unseren Partnern am Forschungsstandort Hannover, in der weiteren Region, national und international. Besondere Meilensteine und Highlights des Jahres 2015 waren neben den vielen exzellenten Publikationen und Drittmitteleinwerbungen die weiteren Schritte der Inbetriebnahme des Clinical Research Center (CRC) Hannover, gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin und dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI); die erfolgreiche Verlängerung des SFB738 zu innovativen Transplantaten und die Gründung des – zunächst noch virtuellen – Zentrums für individualisierte Infektionsmedizin (CIIM), ebenfalls gemeinsam mit dem HZI. Die beiden Exzellenzcluster REBIRTH und Hearing4All arbeiten nachweislich unter Volldampf und mit exzellenter Produktivität, bereits unter dem Primat der Vorbereitung auf die nahende nächste Runde der Exzellenzinitiative. Gleiches gilt für die übrigen prominenten Verbünde (IFB-Tx, DZL, DZIF, SFB900, TR127, KFO250, FOR2180, N-RENNT, Biofabrication for NIFE, C-Diff), allesamt unter Stärkung und Vernetzung unserer etablierten Forschungsschwerpunkte. Der besondere und in dieser Form einzigartige Dreiklang unserer Scherpunktthemen (Infektion/Immunität; Transplantation/Regeneration; Biomedizintechnik/Implantate) reflektiert die langjährig gewachsenen Stärken der klinischen und Grundlagenforschung der MHH. Zugleich wirkt dieses besondere Profil als Magnet für produktive Interaktionen mit unseren regionalen, nationalen und internationalen wissenschaftlichen Partnern, denen wir genauso wie unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz unseren tiefen Dank aussprechen möchten. Der Forschungsbericht 2015 ist somit eine exzellente Informationsquelle für die interessierte Öffentlichkeit, eine datenreiche Vernetzungsplattform und ein Beweis der individuellen und kollektiven Leistungsfähigkeit unserer Wissenschaft; all dies zugleich im Interesse der Menschen in Aus- und Weiterbildung, im Interesse einer offenen Gesellschaft und wie alles, was an der MHH passiert, zum Wohl unserer Patientinnen und Patienten. Nochmals vielen Dank allen, die an diesem eindrucksvollen Bericht mitgewirkt haben. [1] http://www.mwk.niedersachsen.de/aktuelles/presseinformationen/leitlinien-garantieren-transparenz-in-der-forschung-131196.html
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